Sie interessieren sich für Satellitennavigation auf dem Fahrrad? Sie wollen wenig Geld ausgeben? Sie wollen den Einstieg wagen? Dann lesen Sie weiter!
Bis zum Jahr 2009 hatte ich so ziemlich jedes Druckwerk, welches sich mit der GPS-Navigation auf dem Fahrrad auseinandersetzt, mit Spannung verschlungen. Nützliche Bücher gab es wenige. Bei den guten lohnte sich hingegen das genauere Studium. Jede Fachzeitschrift hatte inzwischen einen üppigen Artikel veröffentlicht.
Ich war fasziniert von der Möglichkeit, eine brauchbare Navigation auf dem Fahrrad zu nutzen. Mir ging es primär darum, gefahrene Strecken zu speichern, zu analysieren, gespeicherte oder fremde Strecken nachzufahren und meine gefahrenen Strecken mit anderen tauschen zu können.
Fraglich war, ob es dazu wirklich eines Gerätes für mehrere hundert Euro bedurfte und ich wirklich noch Geld für Karten ausgeben sollte.
Ich wollte die günstigste, brauchbare Möglichkeit austesten. Nach dem, was ich gelesen hatte, gab es in diesem Segment keine vernünftigere Wahl als ein Gerät der Marke Garmin. Nach längerer Suche ersteigerte ich im Internet ein „Garmin Geko 201“, welches das so ziemlich kleinste und günstigste GPS-Gerät mit Bildschirm auf dem Markt war. Es wiegt keine 100 Gramm, ist so klein, wie ein einfaches Handy, und besitzt einen schwarz-weiß Bildschirm in der Größe zweier Briefmarken. Ich bekam den Zuschlag für unter 100 €. Heute, mehr als zwei Jahre später, wimmeln die Internetauktionshäuser und Kleinanzeigenmärkte nur vor günstigen GPS-Geräten. Das liegt meist an denen, die es mit dem Geocachen (eine moderne Art der Schnitzeljagd) ausprobieren wollten und keinen Spaß daran gefunden haben oder an denen, die aufgerüstet haben. Das Angebot ist jedenfalls ausreichend groß.
Ich entschied mich also für ein Gerät ohne Kartendarstellung. Folglich wird der Weg, den ich fahren möchte, lediglich als Linie auf dem Display angezeigt, die ich dann nachfahren kann. Klingt einfach und ist es auch. Wenn man von der vorgegebenen Strecke abweicht, sieht man ein Männchen auf dem Display, welches sich von der vorgegeben Linie wegbewegt. Man kann sich auch mit Richtungspfeilen lotsen lassen. Die Nutzung ist kinderleicht. Zu Beginn zeitintensiv ist eher das Aufspielen der Strecke auf das Gerät oder das herunterladen auf den heimischen PC. Dies möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht erläutern. Hier unterschieden sich die günstigen von den teuren Navis aber nur unwesentlich.
Nach über zwei Jahren der Nutzung muss ich feststellen, dass ich eine gute Entscheidung getroffen habe, auch wenn mein Navi keine Kartendarstellung besitzt und mager ausgestattet ist. Ich nutze den kleinen Helfer sehr häufig und habe mit seiner Hilfe unvergessliche Erlebnisse genießen dürfen. Inzwischen habe ich einige ausgiebige Touren mit teureren Navigationsgeräten bestritten, welche eine Kartendarstellung und eine bessere Ausstattung bieten. Vorteile bringt dies vor allem dort, wo es viele Abbiegemöglichkeiten an einer Stelle gibt. Nehmen wir da eine Waldlichtung mit 5 bis 6 Weiterfahrmöglichkeiten. Dort macht eine Karte Sinn. Auch bieten Geräte mit Kartendarstellung oftmals die Möglichkeit während der Fahrt eine von der geplanten Strecke abweichende Strecke zu planen. Dies geht mit dem günstigen Gerät nicht. Des Weiteren sind teurere Systeme etwas genauer, was sich beim Radfahren dagegen kaum bemerkbar macht. Das günstige System läuft mit einem Satz Akkus/Batterien über 15 Stunden – ein guter Wert. Auch kann die Standortsuche beim Kaltstart ein paar Sekunden länger dauern. Selten gibt es Probleme in bewaldeten Gebieten. Diesbezüglich bieten die höherpreisigen Systeme leichte Vorteile.
Das „Garmin Geko“ ist aktuell nur noch gebraucht zu erhalten. Seinen Platz hat das „Garmin eTrex H“ eingenommen, welches samt Übertragungskabel sogar noch günstiger zu haben ist, ferner mit einem größeren Display und mit besserem Empfang auftrumpfen kann.
Mein Fazit ist nach dem gesagten nicht überraschend: Wenn Sie den Einstieg wagen wollen, scheuen Sie sich nicht, eine Anschaffung bis 100 € zu tätigen. Um sich mit der Materie GPS auseinander zu setzen und für sich selbst herauszufinden, ob ein individueller Mehrwert durch die Technologie gesehen werden kann, reicht ein gutes, einfaches Gerät. Entscheiden Sie sich für ein weit verbreitetes System von z.B. Garmin, können Sie sicher sein, dass Ihnen andere bei Problemen helfen können. Bei No-Name-Navis kann dies schwierig werden. Falls Sie merken, dass es doch nicht das Ihre ist, werden Sie das gekaufte Navi sicherlich schnell wieder los und verlieren nicht viel Geld, solange Sie das Gerät pfleglich behandelt haben und es keine Mängel oder Schäden aufweist. Vielleicht haben Sie aber auch Spaß mit dem günstigen Gerät und nutzen es lange weiter oder rüsten bei nächster Gelegenheit auf.
Bei weiteren Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Ich wünsche allzeit gute Fahrt und immer genügend Satelliten am Himmel!