Die Mönchengladbacher Ampelkoalition lässt derzeit von der Stadtverwaltung prüfen, ob und welche Ampelanlagen ohne Anforderungstaster für Fußgänger und Radfahrer auskommen können. Bei diesen sogenannten “Bettelampeln” müssen Fußgänger und Radfahrer stets per Knopfdruck Grün anfordern, damit sie die Straße überqueren können. Damit sind sie dem Kfz-Verkehr gegenüber deutlich benachteiligt.
Auch ich ärgere mich regelmäßig über solche Bettelampeln, weil sie unnötig Zeit kosten und mir vor allem das Gefühl geben, ein Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse zu sein. Mir kommt dann häufig ein interessantes Gedankenexperiment in den Sinn: Wie wäre es, wenn Fußgänger und Radfahrer immer Grün hätten und Autofahrer sich ihr Grün per Knopfdruck anfordern müssten?
Hallo Jan,
die Idee ist gut, ich stelle mir gerade vor ich kämme als Autofahrer (wir haben auch eins) an eine Bettelampel, dann bräuchte ich als Fahrer aber sehr lange Arme oder müsste an jeder Ampel aussteigen. Ein ständiger Beifahrer oder einen langen Stock, der den Beifahrer ersetzt, wäre vielleicht auch eine Möglichkeit. ;-)
Hallo, ich bin an Ampeln generell für Anforderungskontakte z.B. an Kreuzungen, um den Autos die auf den Hauptstrassen in den Städten unterwegs sind, möglichst lange freie Fahrt zu gewähren. Die verursachen durch langes oder häufiges Rumstehen an Ampeln viel Dreck, was mich als Autofahrer und noch viel mehr aus der Sicht des Radfahrers stört.
Bernd, eine kontaktgesteuerte Grüne Welle für den Autoverkehr kann aber dazu führen, dass der querende Fahrradverkehr Dauer-Rot bekommt. Wir haben uns in Krefeld zwei Jahre lang mit der Stadt um eine Induktionsschleife gestritten, die nicht zuverlässig auf Fahrräder reagiert hat. Dort standen Fahrradfahrer minutenlang, bis endlich von hinten ein Auto kam und die Ampelumschaltung ausgelöst hat. Ausgeklügelte Technik ist oft hilfreich, aber wehe, wenn sie nicht richtig funktioniert.
ich habe selber mal eine Bettelampel für AutofahrerInnen im Rat der Stadt Langenfeld vor 20 Jahren beantragt mit grundsätzlich Dauergrün für Fußgänger. Dass ich während der Begründung meines Antrags nicht von autofanatischen politischen Gegner und Fraktionskollegen erschlagen wurde, grenzt an ein Wunder. Beim Autofahren hört der Spaß auf, auch bei manchem grünen Parteimitglied!