Lichttechnik im Jahre 2013

Es ist Sommer. Die Tage sind lang und nur selten kommt der Durchschnittsradfahrer in die Verlegenheit seine Fahrradbeleuchtung wirklich zu benötigen. Da wir aber alle wissen, dass die Tage auch wieder kürzer werden, soll an dieser Stelle ein kurzer aber informativer Einblick in die aktuelle Technik gegeben werden.

Uralte Technik

Vor einigen Jahren wurde noch mittels Glühlampen das Licht vom Rad auf die Straße gebracht. Inzwischen finden sich Glühlampen nur noch in Rückleuchten von niedrig-preisigen Rädern. Frontleuchten mit Glühlampe sind so gut wie gar nicht mehr zu erhalten – und das ist auch gut so. Zu „Glühlampen-Zeiten“ wurde die Beleuchtung am Rad noch in der Art verstanden, dass diese den Zweck verfolgen sollte, dass der Radfahrer im Dunklen wahrgenommen werden sollte. Nach Möglichkeit sollte er nicht ohne weiteres von einem stärkeren Verkehrsteilnehmer überfahren werden und Fußgänger sollten die Gelegenheit erhalten noch kurz bevor ein kleiner Lichtpunkt zu sehen war, bei Seite zu springen. Als Stromquelle wurde meist ein Seitenläuferdynamo genutzt, welcher zumindest den Vorteil hatte, dass er den nichtsahnenden Passanten, welcher über ein gutes Gehör verfügt, schon vor dem Erblicken des Lichtpunktes das Herannahen des Radfahrers kenntlich machte. Glühlampen taten sich zudem durch ihr permanentes Durchbrennen hervor. Diese Tage sind glücklicherweise passé.

Alte Technik

Den Glühlampen folgten vorne am Rad die Halogenlampen, welche den Radfahrer zumindest etwas vor sich erahnen ließen. Schon vor einigen Jahren hielten die LEDs bei Rückleuchten ihren Einzug. Da Halogen am Heck zu wenig Sinn machte, lösten schwache LEDs die alten „Fäden“ ab. LEDs hatten den großen Vorteil, dass sie sehr lange Licht abgeben, bis die Lebensdauer erschöpft ist. Die meisten LEDs haben eine längere Lebensdauer als das Fahrrad, an dem sie verbaut sind. Die Industrie forschte an allerlei Stromquellen, doch alle Bemühungen brachten keinen wirklichen Mehrwert. Auch die Batterie konnte zumindest den Gesetzgeber nicht überzeugen, da die Stromspender dann doch oftmals leer sind, wenn sie benötigt werden.

Aktuelle Technik1a_Lichttechnik im Jahre 2012

 

Nachdem nun immer mehr Menschen das Rad als Verkehrsmittel akzeptierten, wurde plötzlich die Frage gestellt, wieso die Lichttechnik am Rad so unterentwickelt, fehleranfällig und somit unzufriedenstellend war. Dies führte zu wegweisenden Neuerungen. Diese basieren auf drei Pfeilern: Zum einen der LED-Frontlampe und zum anderen auf der LED-Rückleuchte mit Flächenstrahler (jeweils mit Standlicht über Kondensator) sowie dem Nabendynamo. Inzwischen sind bei hochwertigen Fahrrädern LED-Scheinwerfer mit ausgeklügeltem Reflektor und 3 Watt-LED Standard. Am Heck des Rades wird die Leuchtkraft der LED durch Lichtleiter in ein breites Band gefächert und der Nabendynamo liefert bei jedem Wetter geräuschlos den nötigen Strom. Für eine hochwertige Lichtanlage muss der geneigte Nutzer knapp 200 Euro ausgeben. Einfachere Varianten, welche ebenso zuverlässig aber weniger hell und auch schwerer sind, kann man bereits ab knapp 100 Euro erhalten. Sollte man sich allerdings die Lichtanlage 200 Euro kosten lassen, wird sich dies in mehrfacher Hinsicht rentieren. Selbst bei schneller Fahrt in der tiefsten Dunkelheit legt ein hochwertiger LED-Scheinwerfer einen großen Lichtteppich vor das Rad, der dem Fahrer alle Fahrbahnunwägbarkeiten erkennen lässt. Das hochwertige LED-Rücklicht lässt Autofahrer schon von weitem den Radfahrer und die Entfernung zu diesem besser erkennen. Nicht selten soll es schon vorgekommen sein, dass Radfahrer ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer verunfallt sind, da sie ein Hindernis nicht gesehen haben. Diese Erkenntnis im Hinterkopf lassen sich einige gewichtige Gründe für eine Investition in eine hochwertige Lichtanlage finden. Nach vielen Tausenden Kilometern in der Dunkelheit der Nacht kann ich Ihnen nur empfehlen auf einen 3-Watt-LED-Scheinwerfer und eine LED-Rückleuchte mit Lichtleiter zurückzugreifen, welche von einem hochwertigen Nabendynamo betrieben werden. Ein Standlicht vorne und eines hinten wirken beruhigend an der Ampel. Dies sollte Ihnen Ihre Sicherheit wert sein. Allgemein kann zu den starken LED-Leuchten und LED-Rücklichtern der deutschen Hersteller geraten werden. Gute Fahrt!

Über Denys Benjamin Alt

In erste Linie bin ich Rechtsanwalt - in zweiter Spezialist für Elektrofahrräder und GPS. Ich schraube leidenschaftlich gerne an Fahrrädern. Neben meinen beiden Pedelecs, bewege ich gerne meine Tandems, Rennräder und Mountainbikes. Um das Ziel immer sicher zu finden, ist bei langen Touren ein GPS-Gerät dabei.
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Technik abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

5 Antworten zu Lichttechnik im Jahre 2013

  1. Martin Isbruch sagt:

    Nicht nur von hinten und nachts ist Sichtbarkeit wichtig – auch tagsüber von vorne! Ergänzend sei daher der Hinweis auf das bereits seit ca. zwei bis drei Jahren verfügbare Tagfahrlicht gestattet – ein enormer Sicherheitsgewinn. Im Eigenversuch auf täglichen Strecken werden Vorfahrtsnahmen seither zur absoluten Ausnahme. Insbesondere im Alltagsverkehr und am Pedelec enorm empfehlenswert.
    Und erfunden wurde es natürlich im Märkischen Kreis … ;-)

  2. Zu erwähnen wäre noch, dass man batteriebetriebene Fahrradbeleuchtung Sets (für Rennräder zugelassen) in guter Qualität schon für 70-80 Euro bekommt.

  3. Pedelecer sagt:

    Ich konnte keinen Sicherheitsgewinn bei Tagfahrlicht feststellen-leider. Ein Pedelec ist leider zu schnell für die stehenden Autofahrer. Diese unterschätzen fast immer meine Geschwindigkeit und ziehen noch aus der Einmündung oder Ausfahrt heraus.

  4. Steffen sagt:

    Gute Zusammenfassung!

    Da meist mehr als die Hälfte der Investition in eine gute Lichtanlage für die Nachrüstung des Nabendynamos draufgehen, kommt man auch noch einiges günstiger, wenn man schon einen Nabendynamo hat. Und nach meinem subjektiven Empfinden sind immer mehr, auch nicht ganz neue und weniger hochwertige, Fahrräder mittlerweile mit einem Nabendynamo ausgestattet. Ich würde jedenfalls nicht mehr auf moderne Fahrradbeleuchtung verzichten wollen.

    Eine ganz gut gemachte Seite zum Thema (zumindest nach meinem Empfinden):
    Fahrradbeleuchtung-info.de

  5. Tobi sagt:

    Hallo zusammen,

    da kann ich Steffen zustimmen. Die von ihm genannte Seite gefällt mir gut. Jetzt haben wir ja schon das Jahr 2014, aber so viel hat sich doch auch noch nicht in dem Bereich der Lichttechnik getan, oder irre ich mich da? 80 Euro für ein Lichtset finde ich aber etwas teuer. Ich habe meins vom Discounter und ungefähr 20 Euro gezahlt und es funktioniert tadellos.

    Tobi

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert