Bahntrassen im Ruhrgebiet

 

Bahntrassen im RuhrgebietEin neuer Radwegführer aus dem Essener Klartext-Verlag bietet einen Überblick der vielfältigen Möglichkeiten, im Ruhrgebiet auf alten Bahntrassen Rad zu fahren.  Autor Stefan Höpel hat zwölf Rundtouren von Duisburg bis Hamm in einem Spiralo zusammengestellt. Zu jeder Tour gibt es die passende Übersichtskarte. Leider reicht die Kartenqualität nicht aus, um allein auf Grundlage der Karte zu fahren. Hier ist man auf die ausführlichen Anweisungen im Text angewiesen. In der Kombination von Text und Karte ist dies aber gut möglich.

Zu jeder Tour finden die Nutzer Angaben zur Streckenlänge, der in den Touren enthaltenen Bahntrassen, der befahrenen Oberflächen, der Barrierefreiheit und Familienfreundlichkeit. Enthalten sind auch die nächstgelegenen Bahnhöfe oder Parkmöglichkeiten für Autos. Informationen zur Gastronomie am Wegesrand  und lohnenden Abstechern runden den Reiseführer ab.

Gefahrenstellen auf den Touren werden genau beschrieben. Das der Autor aber die Mär bedient, ein schmaler Gehweg sei sicherer als die rechte von zwei Fahrspuren in der Stadt ist schade. Hier zu illegalem Gehwegradfahren aufzurufen sollte in der nächsten Auflage verschwinden.

Ausführlich und teilweise mit alten Fotos geht der Autor auf die Historie der alten Bahntrassen ein. So ist jede Radtour auch gleichzeitig ein Ausflug in die Geschichte der Region. Die umgebauten Bahntrassen geben gerade im Ruhrgebiet auf charmante Weise den Blick frei auf eine interessante Kultur- und Industriegeschichte, indem sie ungewohnte Aussichten auf Hochöfen, Gasometer, Fördertürme oder Zechensiedlungen bieten und so an die industrielle Vergangenheit erinnern.

Das der gerade erschienene Führer schon wieder veraltet ist, liegt nicht am Autor, sondern an der stetigen Erweiterung der zu Radwegen umgebauten Bahntrassen im Ruhrgebiet. Wohl nirgends sonst auf der Welt lässt sich eine von der Industrie geprägte Region so leicht auf grünen Wegen erkunden. Wer auswärtigen Besuchern ein Bild der Metropole Ruhr vom Rad aus geben will, ist auf den im Buch beschriebenen Touren bestens aufgehoben. Aber auch der Kenner des Reviers wird hier noch neue Entdeckungen machen.

Stefan Höpel:

Bahnradeln im Ruhrgebiet

Auf 12 Radtouren stillgelegte Eisenbahnstrecken zwischen Lippe und Ruhr erkunden

104 Seiten, 12 Karten in unterschiedlichem unbekannten Maßstab, zahlr. farb. Abb., 13,95 €

ISBN: 978-3-8375-0737-9

Über Michael Kleine-Möllhoff

Meine Fahrten erledige ich meist mit dem RAD oder dem ÖPNV. Ein Auto benötige ich sehr selten. Verantwortlich bin ich für die Zeitschrift RAD im Pott. Vorstandsmitglied im ADFC-NRW und ADFC-Duisburg.
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6 Antworten zu Bahntrassen im Ruhrgebiet

  1. Volker Stork sagt:

    Nun, die Tourenbeschreibungen zu lesen, ist schon ein Genuss.
    Wir haben dann auch gleich die Tour 1 ausprobiert.

    Mir fehlt eine Angabe zum Maßstab der Karten; oder ich habe diesen Hinweis nicht gefunden.
    Trotz oder wegen der erhofften Hilfe von Jesus (Hinweis des Autors); die Einfahrt zur Diergardt-Trasse (Tour 1) war schwer zu finden.

    Mit frdl. Gruß
    Volker Stork

  2. Andreas sagt:

    Eigentlich ein tolles Buch.
    Zur Perfektion fehlen mir die gpx-Tracks.
    Im Buch einen Code, und damit zum Download anbieten. Das würde das Nachfahren vereinfachen.

  3. Juergen Krebber sagt:

    Die Tracks der Touren werden nach und nach gezeichnet und unter http://www.gpsies.com Benutzername: adfc-Wattenscheid hochgeladen. Zur Zeit sind zwei Essener Touren und eine Bochumer Tour eingestellt.

  4. Theo Wolsing sagt:

    Inzwischen hat der ADFC Wattenscheid die Tracks aller 12 Touren unter http://gpsies.com hochgeladen – bei den Suchoptionen einfach adfc-wattenscheid eingeben.

  5. Peter Havestadt sagt:

    Dies ist der schlechteste Radführer, den ich bisher erlebt habe.
    kein Maßstab
    Nur schematische Karten
    Schlechte Beschreibung.
    Zum Radeln völlig ungeeignet.
    Wer liest auf dem Rad schon Text?
    Schade ist das Geld nicht wert.
    Besonders traurig für Menschen die von weiter anreisen.

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