In einem Hintergrundpapier hat das Umweltbundesamt Potenziale und Umweltwirkungen von Pedelecs zusammengefasst. Dies beinhaltet auch Handlungsempfehlungen an Verwaltung und Politik, so erklärt Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes: „E-Räder sind ein wichtiger Baustein für die nachhaltige Mobilität von heute. Viele Kommunen müssen sich aber noch besser einstellen auf den neuen Trend zum Zweirad. So sind die Radwege noch nicht überall an die höhere Geschwindigkeit von E-Rädern angepasst.“
Zusammengefasst sieht das Umweltbundesamt hohe Potentiale, Verkehrsanteile vom motorisierten Individualverkehr hin zum Rad zu verlagern. Verdeutlicht wird dies mit Kurzauswertungen verschiedener Studien.
Zur Analyse der Umweltwirkung von Pedelecs werden nicht nur der direkten CO2-Ausstoß durch Benzinverbrennung bzw. Stromerzeugung verglichen, sondern auch die Fahrzeug- und insbesondere Akku-Herstellung mit einbezogen, wobei jeweils der deutsche Strommix herangezogen wird. Wenn mit dem Pedelec PKW-Fahrten ersetzt werden, sind die Treibhausgasemissionen der Akkuherstellung bereits nach rund 100 Kilometern ausgeglichen.
Die Handlungsempfehlungen des Hintergrundpapiers beziehen sich vor allem auf die höheren Geschwindigkeiten und wirtschaftlichen Potenziale. Politische EntscheidungsträgerInnen und PlanerInnen werden aufgerufen, mehr Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, sowie die aktuellen technischen Regelwerke bei der Planung zu beachten. So würden Vorgaben wie die ERA 2010 häufig noch nicht umgesetzt (sic!), seien jedoch für sichere Pedelec-Nutzung besonders wichtig.
Erfreulicherweise zieht sich eine begriffliche Klarheit durch die gesamte Broschüre: Pedelec, Pedelec 45 (= S-Pedelec) und E-Bike werden sauber voneinander abgegrenzt, als zusammenfassender Begriff wird E-Räder verwendet, anstatt wie heute von Hersteller-, Händler- und Medienseite leider oftmals üblich “E-Bike” als verwirrenden Gattungsbegriff zu verwenden.
Die 32-seitige Broschüre eignet sich insbesondere auch für die Weitergabe an lokale PlanungsmitarbeiterInnen der Verwaltung sowie verkehrspolitisch verantwortliche LokalpolitikerInnen.
Pressemitteilung des Umweltbundesamtes vom 26. August 2014
Download Studie “E-Rad macht mobil. Potenziale von Pedelecs und deren Umweltwirkung” (3,2 MB)
Brauchten wir dazu wirklich eine Studie? Seit ich mit dem Pedelec zur Arbeit fahre, kann ich nur positives berichten über mein Befinden berichten. Aber die Kritiker bleiben hartnäckig. Leider tragen die Radwege in meinem Kreis nicht gerade zu mehr Umsteigern bei. Viele Kreuzungen sind unübersichtlich, oder der Radfahrer/Pedelecer wird aus gebremst. Bedarfsampel. Solange die Ingenieure in den Verwaltungen das Sagen haben, wird der Umbau nicht durch geführt. Kostet leider Geld, haben wir nicht, bleibt wie es ist.
Da nutzen mir die ganzen Appelle nichts. Nur Geld zählt. Schade um das Geld für die Studie, hätte man besser in die Sanierung der Radwege gesteckt.