
Bei der Bahn stehen pünktlich zur Bundeshauptversammlung alle Signale auf Streik. (Foto: Rainer Sturm/pixelio)
Irgendwie habe ich es ja nach der Streikpause von letzter Woche geahnt, dass es die Bahnfahrer anschließend um so heftiger treffen würde. Seit heute nachmittag ist nun bekannt, dass bei der Bahn von Donnerstag bis Montag nichts mehr geht bzw. fährt. Damit trifft der Streik genau die Bundeshauptversammlung, die am kommenden Wochenende in Dessau stattfindet. Die Bundeshauptversammlung (kurz: BHV) ist laut Satzung das höchste Gremium des ADFC und besteht aus 140 Delegierten, die von allen Landesverbänden nach einem bestimmten Verteiler entsendet werden. Unter anderem wählt sie – wie auch dieses Jahr – den Bundesvorstand.
Üblicherweise reisen die meisten Delegierten mit der Bahn an. Dass das auch dieses Mal so ist, darf sicherlich bezweifelt werden. Nur wenige werden sich auf das drohende Bahnchaos einlassen wollen. Weil die BHV bereits ordnungsgemäß mit Tagesordnung eingeladen worden ist, lässt sie sich wegen “höherer Gewalt” oder Streik nicht mehr verschieben. Sie ist somit beschlussfähig, wenn mindestens ein Viertel der Delegierten anwesend ist. Dass eine solche Minderheit sicherlich nicht den gesamten ADFC repräsentieren würde, leuchtet ein. Deshalb hat der Bundesvorstand und die Bundesgeschäftsstelle alle Delegierten aufgefordert, trotz der zu erwartenden Widrigkeiten an der BHV teilzunehmen.
Der Landesverband NRW unterstützt die Bildung von Fahrgemeinschaften, indem die Landesgeschäftsstelle die Delegierten abgefragt hat, wer wann mit dem Auto nach Dessau fährt und noch andere Delegierte mitnehmen kann. Für eine Anreise mit dem Fahrrad ist es dann doch etwas zu weit…