Heute, am 15.02.2015 war so schönes, sonniges Wetter, dass es mich packte: es musste ein Ritt mit einer ordentlichen Distanz und einem festen Ziel sein, am besten irgendwo hin, wo ich noch nicht war.
Ich hatte nicht lange zu überlegen, denn ich hatte diese Woche irgendwo gelesen, dass wir hier in der Gegend einige Stätten haben, die den Rang eines Weltkulturerbes haben. Darunter Schloss Augustusburg in Brühl. Das sollte es also sein, denn ich war noch nie mit dem Rad in Brühl und damit natürlich auch nicht am Schloss.
Der erste Teil des Weges war allerdings ein guter alter Bekannter, schließlich bin ich schon häufiger an der Erft entlang nach Erftstadt Liblar und dann zum gleichnamigen See dort gefahren. Heute hielt ich allerdings dort nicht an, sondern fuhr weiter Richtung Brühl. Ich orientierte mich alleine an den roten Radroutenschildern, was bis zu einer Gabelung irgendwo im Wald kurz vor Brühl, auch gut klappte. Eine Gabelung, zwei gleich gut aussehende Wege, kein weiteres Radroutenschild. Au Weia, da kommt auf einmal „Gefühl“ ins Spiel. Viel konnte nicht falsch laufen, alle Wege dort verliefen von der Himmelsrichtung her grob nach Brühl, also ohne Verzagen weiter.
Das bescherte mir dann eine (wunderschöne) Fahrt entlang des Haider Bergsees, auf der ich mir die Wege mit Dutzenden von Spaziergängern teilen durfte, die das schöne Wetter eben auch nutzten.
Dann endlich Brühl, das Stück durch die Stadt wollte ich mir von Mappi Google zeigen lassen, der aber gnadenlos am Karnevalsumzug scheiterte. Und ich mit ihm. Langer Umweg, dann fand ich, allerdings auch nur nach mehrmaligem Rückfragen, das Schloss, das die Mühe aber wert war: Es prangte wie in Gold getaucht am Rand seines herrlichen Parks und erfreute viele Wanderer, auch welche mit dem Rad. Ich habe es ausgiebig von außen einschließlich seiner Nebengebäude bewundert, toll.
Ich war dann aber doch zu eilig, mir alles genau anzuschauen. Rund um das Schloss und in seinem Park ist Radfahren nicht erlaubt. Das kratzt mich ja nicht immer, aber hier waren doch so viele Menschen unterwegs, dass ich mir das Gemeckere nicht antun wollte. So schaffte ich es auch nicht zu Schloss Falkenlust. Das alles schreit geradezu nach einem Retake!
Die Heimfahrt sollte dann natürlich über einen anderen Weg führen. Ich hatte mich entschlossen, nach Norden Richtung Hürth zu fahren, am Hürth Park vorbei und dann über die Frechener Straße und die B264 nach hause. Vor diesen Plan hatte die KG Brühl oder wie auch immer was wohl gesetzt: Na, den Karnevalsumzug natürlich. Einmal wartete ich den letzten Wagen ab, um den Zugweg zu kreuzen, aber zu früh gefreut. Ein paar Meter weiter war der Anfang des Zuges schon wieder in meinem Weg. Ich mogelte mich zwischen zwei Gruppen über den Zugweg, nicht ohne entsprechend „ermunternde“ Sprüche der Karnevalisten am Zugweg. Egal. Der Rest der Fahrt war nicht mehr so aufregend, durch Fischenich, am Hürth-Park vorbei und dann die geplante Route nach hause. Ich gönnte mir noch einen kleinen Schlenker durch die Maximilianstraße in Türnich und fuhr dann an der Erft entlang nach hause.
Ich habe auf der Hinfahrt und am Schloss selber ein paar Videos gedreht, die auf meinem Kanal zu sehen sind. Viel Spaß dabei, sie anzuschauen.
Insgesamt ca. 60 km, etwa drei Stunden reine Fahrtzeit. Nach einer krankheitsbedingt dünnen Radwoche ein Erlebnis.
Take a ride on the wild side!