Rosenmontag 2015, das war der 16.02.2015, morgens um 09:00 Uhr, strahlender Sonnenschein. Rosenmontagszüge gehen noch nicht, jedenfalls bei uns hier, also eine kleine Rosenmontagsausfahrt. Mit meinem Ortler natürlich.
Schlösser und Burgen in unserer Nähe sollten es heute sein. Los ging es bei mir zu hause mit einer Fahrt durch gesamt Horrem nach Süden. Ortsausgangs über den Kreisverkehr und hinein ins Marienfeld, das ist der Naturschutz- und Naherholungsteil des rekultivierten Braunkohle-Tagebaus zwischen Horrem und Türnich. Darin sind richtig gute Wege angelegt, die auch mit dem Rad befahren werden können.
Auch wenn es sich weder um eine Burg noch um ein Schloss handelt, am so genannten Boisdorfer See musste ich einfach einen Moment verharren.
Um die Zeit im Sonnenschein, außer mir kein Mensch weit und breit. Herrlich. Boisdorf war einer der Orte, die hier abgebaggert wurden. Anders als für andere Orte gab es keinen eigenen Umsiedlungsort und damit kein Neu-Boisdorf. Der See erinnert somit im Namen an die ehemalige Siedlung hier.
Dann weiter durch das Gelände, denn am Ausgang Richtung Kerpen befindet sich dann die erste Burg, nämlich Burg Mödrath.
Mödrath war einer der Orte, die dem Tagebau zum Opfer gefallen sind, die Menschen wurden nach Kerpen umgesiedelt, wo heute noch ein Ortsteil Mödrath heißt. Die Burg beherbergt heute Teile der Familie und des Firmengeflechts Hillebrand. Herbert Hillebrand war einst als so genannter Burgenkönig bekannt, in Hochzeiten gehörten ihm eine zweistellige Anzahl von Burgen, die er für seine leiblichen und adoptierten Kinder gekauft hatte. Später ging sein Firmenimperium den Bach runter und mit ihm wurde er wohl die Burgen los. Die genauen Besitzverhältnisse von Burg Mödrath sind mir nicht ganz klar, aber Hillebrand wohnt da wohl.
Die Burg und ihr Park sind nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.
Von dort sind es nur ein paar Minuten zu Schloss Türnich.
Der Park ist offen für die Bevölkerung, auch gibt es an einigen Tagen Restauration. Graf von und zu Hoensbroech, dem das Schloss gehört, hat alle Mühe, es zu unterhalten. Es ist stark beschädigt, um die Ursache dafür gibt es Streit zwischen der Familie und RWE, dessen Grundwasserabsenkung infolge des Tagebaus etwas mit dem schlechten Zustand des Schlosses zu tun haben soll.
Der Graf hat sich einen Namen als Biobauer gemacht, man kann im Hofladen und auf lokalen Märkten Gesundes aus Türnich erwerben.
An der Erft entlang geht es dann weiter nach Gymnich zum dortigen Schloss. Außer dem Bild gibt es nicht viel zu sagen.
Der Park ist eingezäunt, keine Öffnung ist zu sehen. Auch über das Haupttor ist kein Zugang möglich. Dennoch ein paar Blicke erhascht.
Von Gymnich kommt man gut und schnell mit dem Rad nach Kerpen zurück, vor allem mit Rückenwind, den ich genoss. Ein Stück durch die Stadt, dann durch die Bachstraße und dann dem Neffelbach entlang bis zu Burg Bergerhausen.
Die Burg und ihre Nebengebäude sind in tadellosem Zustand und im Besitz der Konserven-Dynastie Stollenwerk, die hier aus der Gegend stammt.
Die Burg kann man für Events mieten, ich war schon zwei- oder dreimal zu Gast auf Feiern dort.
Vor Bergerhausen ist es nur noch ein Katzensprung nach Blatzheim, wo die Kommandeursburg steht.
Das Gebäude macht einen trutzigen und dunklen Eindruck, ich frage mich auch, wer auf die Idee kam, dort eine Burg zu bauen.
Auch dieses Gebäude kann man für Hochzeiten oder ähnliche Events nutzen, ehrlich gesagt würde mir Bergerhausen für so etwas besser gefallen.
Vor dort fuhr ich zurück nach Horrem, wo in unmittelbarer Nachbarschaft zu mir selber die Burg Hemmersbach steht.
Die hat eine bewegte Geschichte, in jüngerer Zeit war auch sie einmal im Besitz und Wohnsitz der Hillebrands. Mit dessen Pleite ging das gute Stück in Bankeigentum über und wurde dann eine Art Gründerzentrum. Der Gebäudekomplex ist für die Öffentlichkeit nur zu besonderen Ereignissen zugänglich, zum Beispiel fährt normalerweise die Graf-Berghe-von-Trips-Gedächtnis-Fahrt jedes Jahr durch den Innenhof, selten finden auch klassische Musikkonzerte im Hauptgebäude statt. Der Park ist nicht zugänglich.
Na ja, von Burg Bergerhausen zu mir nach hause kann ich fast spucken, die letzten Meter ließ ich mein Ortler Grandtourer auslaufen. 43 km standen am Ende zu Buche, wegen der vielen Stops an den Gebäuden dauerte die Fahrt aber etwa zweieinhalb Stunden insgesamt.
Alle Burgen und Schlösser meiner Fahrt kann man für mehr Informationen googeln. Viel Spaß dabei.
Eines der best erhaltenen und schönsten Schlösser der Umgebung, Schloss Lörsfeld in Kerpen, habe ich ausgespart, schließlich soll es für die nächste Burgen- und Schlösserfahrt noch einen Grund und Anfangspunkt geben.
Danke für diesen schönen, ansprechenden Tourbericht. Mehr davon!
Der Bericht ist so schön bebildert, da habe ich glatt Lust die Tour nachzuradeln. Kann ich eine genauere Wegbeschreibung bekommen?
Na logo:
http://share.abvio.com/6ed0063ef0839baa/Cyclemeter-Cycle-20150216-0903.gpx
Schreib bitte zurück, wenn Du damit nichts anfangen kannst. Ich hab Dir die gpx auch per Mail geschickt.
Gruß
Axel
Ich bin im Sommer 1995 in Rente gegangen.Mein damalieger Beruf war 36 Jahre Herren – Chaufeur.Ich habe in der Zeit 4,5 milionen Km gefahren.Doch nach einigen Jahren wurde
mir das nichtstun zu langweilig. Da ich einige Technische Berufe gelernt hatte,ging ich
auf die suche und kam so an die Firma Hillebrand ( im Jahr 2000 ).Nach einem Gespräch
von 30 min. wurde ich eingestellt zur Unterstüzung der Architeckten. Ich war dann bei
der Fa.Hillebrand bis Oktober 2010 habe aber dann als die Fa Hillebrand nach Hennef umzog aufgehört, weil mir die Farht nach Hennf zu umständlich war. Ich kenne die Fa. Hillebrand vorwärtz und rückwärtz. ( ich bin 82Jahre und Rentner. )
13.März 2016