Eine spannende Aktion läuft gerade beim WDR: In drei Städten sind mit GPS-Sendern bestückte Fahrräder geparkt, deren Bewegung im Internet verfolgt werden kann. Das Dortmunder Rad hat sich inzwischen schon bewegt, die anderen Köder liegen noch an Ort und Stelle.
Werden die Journalisten herausfinden, ob es ein Gelegenheitsdiebstahl war oder Profis zugegriffen haben?
Laut WDR wird das Experiment crossmedial begleitet: “Auch die Servicezeit des WDR-Fernsehens und die WDR-Internetredaktion sind mit dabei und berichten. Das Investigativ-Resort unterstützt das Projekt. Die Recherchen münden in ein großes DOK 5 Radio-Feature, das am 17. Und 18. Mai ausgestrahlt werden wird. Am 18. Mai ist zudem ein großer Thementag rund ums Fahrrad auf WDR 5 geplant.”
Dazu die Westdeutsche Zeitung am 10.2.: >>…Die Dortmunder Polizei bestätigt den Diebstahl. „Wir können aber nicht den halben Tag nach einem Fahrrad fahnden“, sagt ein Sprecher. „Vor allem, wenn sich das Rad in einem Gebäude befindet, sind uns Grenzen gesetzt. Dafür einen Durchsuchungsbeschluss zu bekommen, dürfte schwierig sein.”…<<
-> Der vollständige Artikel.
Aha, muss das gestohlene Fahrrad schon von außen durchs Kellerfenster zu erkennen sein, damit die Polizei dem Verdacht nachgeht? Ist ein “halber Tag” Polizeiarbeit vielleicht doch sinnvoll investiert, wenn möglicherweise ein Seriendieb dingfest gemacht wird. Es wäre nicht das erste mal, dass sich im Keller die gestohlenen Fahrräder stapeln.
Wenn die Polizei solchem Verdacht schon nicht nachgeht, bleibt wohl nur noch die Alternative, die Nachbarschaft per Flugblatt und einem “Fahndungsbild” des Fahrrads aufzurufen, nach gehortetem Diebesgut zu forschen – auch auf die Gefahr hin, dass der Dieb auf diese Weise gewarnt wird.
Das geklaute Dortmunder Rad sendet wieder! Nur ein paar Straßen vom Hbf entfernt.
Die Aktion ist teil einer großen Kampagne im WDR am 17. und 18. Mai in Rundfunk und TV
zu Fahrraddiebstahl. Der ADFC ist auch vertreten, u:U. mit einem Interview mit mir.
Diese ganzen Tracking-Geschichten sind keine Lösung, wie die Antwort der Polizei deutlich zeigt. Es ist ausserdem ungenau, wie ein Test des SWR im letzen Jahr zeigte.
Teuer ist es auch. Ich habe Vollkosten von etwa 240 Euro auf zwei Jahre errechnet.