
Früher Fahrradhelm. Bell Tourlite, ca. 1985. Visier fehlt. US-Eigenimport. Hardshell. Gewicht ca. 530 g.
Der teuerste Helm im Test kostete im Laden 170 €, der günstigste 57 €. Die Schutzwirkung wurde mit 1,4 bis 2,2 bei den Softshell- und mit 2,2 bis 3,1 bei den Hardshell-Helmen bewertet.
Nicht getestet wurden von Discountern angebotene Fahrradhelme, die oft nur 10-15 € kosten. Da auch diese Helme die EU-Norm erfüllen, kann man vermuten, dass sie auch nicht schlechter abgeschnitten hätten, als mancher Markenhelm.
Die amerikanischen Normen CPSC, ASTM F1447-12, SNELL B-90 sind etwas anspruchvoller als die europäische Prüfnorm. Die höchsten Anforderungen stellt SNELL B-95 (vgl. http://www.bhsi.org/standard.htm und http://www.bhsi.org/stdsummary.htm). Helme, die diese Normen erfüllen, sind in der Regel etwas schwerer als die europäische Ausführung. Daraus kann man schließen, dass es im Wesentlichen auf die Polystyrol-Schicht der Helme unter der Schale ankommt und andererseits das mögliche Gewicht und Volumen des Helms die Schutzwirkung begrenzen.
Wie alle derartigen Tests macht der ADAC-Test keine Aussage darüber, in welchen Situationen und bis zu welchem Grad ein Fahrradhelm überhaupt schützen kann. Geprüft wird lediglich die Einhaltung der einschlägigen Norm.
Schützen kann ein Helm nur dann, wenn er getragen wird, passt, richtig eingestellt und befestigt ist. Der Helm soll möglichst fest und unverrückbar auf dem Kopf sitzen und andererseits nirgendwo drücken. Die richtige Einstellung liegt auf dem schmalen Grat dazwischen.
Die Testergebnisse sind beim ADAC nachzulesen:
https://www.adac.de/infotestrat/tests/fahrrad-zubehoer-sport/fahrradhelme/fahrradhelme_2015/default.aspx
Siehe auch:
Mehr als eine Preisfrage, FAZ 2010.
Ich würde gerne mal einen Test sehen, der nicht auf theoretischen Normen, sondern auf realistischen Crashtests basiert. Schützt der Helm bei Frontalaufprall, seitlichem Aufprall, Eigenunfall, Überfahren? Oder hat er z.B. durch sein Gewicht evtl. gar negative Folgen? Wie verändert sich das Risikoverhalten des Radfahrers und anderer Verkehrsteilnehmer?
Wie alle derartigen Tests macht der ADAC-Test keine Aussage darüber, in welchen Situationen und bis zu welchem Grad ein Fahrradhelm überhaupt schützen kann
Der Schutz ist klar definiert: Ein Helm lässt einen abgetrennten Prüfkopf bei einem Aufprall aus 1,5m Höhe mit weniger als 250-facher Erdbeschleunigung “abbremsen”. Nach diesen Anforderungen werden sie konstruiert.
Aussagen über die Relevanz dieser “Schutzwirkung” im Verkehr finden sich z.B. Hier (klick)
Radial auf den Helm einwirkende Kräfte sind im wirklichen Leben selten, und die realen Rotationsbeschleunigungen und Scherbewegungen gefährlich für das Gehirn. Vor letzteren schützen heute übliche Fahrradhelme nicht gut. Ein Anlass für Hersteller, das bei anderen Helmtypen (Motorrad-, Skisport- usw.) bereits stärker verbreitere MIPS-System nun auch auf Radfahrhelme zu übertragen. Es gibt aber noch nicht viele, und sie sind überwiegend sehr teuer. Ich weiß nicht, ob MIPS dem Nutzer wirklich was bringt oder eher nur den Herstellern.
Nun, dass man mit dem Kopf auf dem Asphalt oder den unebenen Plattenweg aufschlägt, während man noch eine erklägliche Restgeschwindigkeit in richtung vorne hat, ist ja nicht selten.
Hier wäre ein, zumindest rudimentärer, Test auf Reibung und Verdrehwirkung eines Helmes schon sinnvoll.
Wenn ich mir ein Helm aufsetzte, dann soll er wenigstens schützen…
Und zur Zeit ist es ja so, dass ein relativ guter Fahrradhelm in absolutem Maßstab eher schlecht ist.
dann sollte aber noch der Körper am Kopf sein …
Hier ist eine gute Beschreibung vom Test, der bei Fahrradhelmen fast immer fehlt.
http://gizmodo.com/the-mechanics-of-a-bike-crash-will-convince-you-to-wear-1633062614
Herstellertest sind aber auch nicht gerade neutral …
Dass ist mal echt interessant, wie die Helltest ablaufen und auch was Stürze im Kopf bewirken. Ich denke die Fahrradhelme welche man in Deutschland kaufen kann, sind sehr ordentlich. Natürlich kann ein Helm nur schützen wenn er getragen wird, ich trage meinen immer öfter.
Der ADAC (!) testet Fahrradhelme und der ADFC (!) veröffentlicht dieses Ereignis.
Dem ist wirklich nichts mehr hinzuzufügen.
Dieser Blog ist kein Verlautbarungsorgan des ADFC:
https://adfc-blog.de/ueber-diesen-blog/
Wo ist eigentlich das Problem, keinen Helm zu tragen?
Ist er wirklich so schwer? Zu unbequem?
Seit mich ein Rollerfahrer auf dem Radweg (!) angefahren hat, trage ich grundsätzlich einen Helm!
Er hat mich auch schon vor mindestens einer Gehirnerschütterung bewahrt, als ich aus Unachtsamkeit ungebremst mit dem Kopf voll auf den Gepäckträger meines stehenden Vordermanns geknallt bin. Nur 1 Stunde Brummschädel, Helm aber kaputt…
//Werbe-Link entfernt /np
Helme schützen nicht davor, dass Rollerfahrer auf Radwegen fahren.
Nur weil der Helm kaputt war, kann man daraus nicht schließen, dass man ohne Helm eine Gehirnerschütterung gehabt hätte. Man kann genauso wenig sagen, dass man definitiv keine gehabt hätte.