Es stand mal wieder Urlaub vor der Tür. So bin ich dann mal wieder ein paar Tage nach Mallorca geflogen, dahin, wo ich vor 4 Jahren das Radfahren wieder als Hobby entdeckt habe. Ich hatte mir wieder das gleiche Hotel wie damals ausgesucht, 4 Sterne und unweit des Balneario 4. Das Zimmer ist modern eingerichtet, das Essen schmeckt (aber es gibt nichts besseres, als deutsches Brot) und im Keller befindet sich ein großer Fahrradraum.
Vom Yachthafen in Plama de Mallorca führt ein schöner Radweg meistens direkt am Meer und den Stränden vorbei bis zur Playa de Palma und Arenal. Mich hatte dieser Weg schon damals begeistert, war ich ihn doch täglich morgens nach dem Frühstück und abends, bzw. dann nachts nach dem Abendessen noch mal gefahren. Zwar nicht bis zum Ende, jedoch meistens bis zum normalen Hafen oder einfach bis in die Stadt oder zur Kathedrale.
Ich kann nur jedem, der mal dort Urlaub macht, empfehlen, diesen mal alleine oder auch mit der Familie abzuradeln. Es ist herrlich dort. Im Sommer ist es ja selbst in der Nacht dort noch mit rund 20, 22 Grad angenehm warm und der Radweg durchgehend beleuchtet.
So, nun ist aber genug geredet, jetzt sollen auch mal ein paar Bilder folgen. So zu sagen, ein paar Appetithäppchen für das kommende Jahr.
Palma de Mallorca, die Inselhauptstadt und Zielflughafen zugleich. Links von der Kathedrale unterhalb der Stadt beginnt der schönste Teil des Radweges.
Abseits der stark befahrenen Hauptstraße geht es nun in Richtung Playa de Palma. Die Wege sind zum größten Teil rot markiert und mit einem Mittelstreifen versehen. das kann bei der geringen Breite teilweise recht hilfreich sein.
Ab hier führt der Radweg weg von der Hauptstraße, aber immer dicht am Mittelmeer entlang. Palmen, Strand und kleine Bars unterwegs, die zum Verweilen einladen, machen eine Fahrt sehr angenehm.
Die rot markierten Radwege sind ausschließlich auch nur für Radfahrer gedacht. Schilder weisen klar und deutlich daraufhin, dass Fußgänger und erst recht Motorradfahrer hier nichts zu suchen haben.
Nachdem der Hafen von Es Portixol umrundet wurde, erreicht der Radweg wieder das Meer …
… und führt dann weiter in Richtung des Hafens von El Molinar. Solche Wege liebe ich.
In Portixol wird der Radweg abgetrennt durch Metallposten an der Carrer del Vicari Joaquim Fuster entlang geführt. Leider ist die Promenade mit der besseren Aussicht für Radfahrer gesperrt.

Kleine Sandbucht mit der Strandbar El Penon im Hintergrund. Leider ist der Weg hier sehr schmal, Radfahrer und Fußgänger müssen aufeinander Rücksicht nehmen.
Nachdem wir einen kleinen Strand auf einem recht schmalen Weg ohne Trennung von Rad- und Fußweg umrundet haben, gibt es kurz vor der Cala Gamba wieder eine eigene Fahrbahn. Normal führt der Weg an der hinten sichtbaren Kurve nach links, aber man kann auch …
… geradeaus über einen Holzsteg weiterfahren und kommt auch wieder am Hafen an.
Auch entlang der Cala GAmba ist der Radweg wieder von der Fahrbahn getrennt. Ein Hinweisschild weißt auf Gegenverkehr durch Radfahrer hin.
Im Naturschutzgebiet Es Carnatge wird die Einflugschneise des Flughafen gekreuzt. Wenn die Flieger vom Meer aus landen, kommt man ihnen sehr nahe. Ein beeindruckendes Schauspiel, dass dort immer wieder gerne welche beobachten.
Der Radweg führt sehr idyllisch durch das Naturschutzgebiet von Es Carnatge, stets mit einen Blick auf das Meer.
Ungefähr in der Mitte befindet sich eine kleine Aussichtsplattform mit ein paar Bänken. Hier kann man schön Picknick machen und sich ausruhen. Und dabei den Ausblick auf das Meer genießen.
Am Ende des Naturschutzgebietes führt der Radweg separat geführt nach Can Pastilla hinab, während der Fußweg weiter rechts liegt.

Ortseingang von Can PastillaCan Pastilla ist erreicht. Hier liegt der Radweg wieder abgetrennt neben der Straße.
Es geht weiter um eine kleine Bucht herum und bald ist das Zentrum von Can Pastilaa erreicht.
Die Cala Estancia ist erreicht. Am Strand entlang geht es durch den Ort.
Kurz vor der großen Strandpromenade endet der Radweg oben auf der Straße und führt nun hinab zum Strand.
Auf befestigten Wegen geht es nun entlang des Strandes zur großen Promenade im Hintergrund.
Die Promenade ist nun erreicht. Fast 6 km ist sie lang und läßt sich gut fahren.Lediglich im Bereich des Megaparks ist halt viel Fußgängerverkehr.
Man kann hier aber auch gut baden, sich sonnen oder einfach nur relaxen. Mallorca bietet alles etwas …
… auch, wenn es im Herbst schon mal einen Regenschauer geben kann. Aber das war nur an an einem Tag. Ehrlich!
Schöne Fotos, da bekommt man ja richtig Lust auf Urlaub. :)
Ich bin bisher nur den Radweg in die entgegengesetzte Richtung (Palmanova) gefahren, also von der Kathedrale von Palma am Hafen entlang. Die Aussicht und so ist schön, aber der Weg an sich ist für meinen Geschmack viel zu schmal für einen Zweirichtungs-Radweg. Selbst für einen Radweg in eine Richtung wäre er schon nicht übermäßig breit – man will ja vielleicht auch mal überholen. Auch die Kurvenradien sind so eng, dass an ernsthaftes Fahren nicht zu denken ist. Da kann man eigentlich nur mit max. 15 km/h oder so entlangrollen und ein wenig die Sonne genießen.
Mein Eindruck vom Radfahren auf Mallorca war ohnehin etwas zwiegespalten: Klar, da gibt es außerhalb der Konkurrenz die Rennradler, die ohnehin auf der Fahrbahn fahren, und auf der einen Seite wird ganz offensichtlich eine erhebliche Menge an Geld für Fahrradinfrastruktur ausgegeben (jede Menge aufwendige Brückenbauwerke nur für den Fußgänger- und Radverkehr!), aber dann baut man sich da so Radwegelchen hin, die mal links und mal rechts von der Straße verlaufen, an Kreisverkehren außen herum geführt werden, nur um eine der zum Kreisverkehr führenden Straßen etwas weiter außerhalb zu kreuzen und noch viele weitere Radfahrergefährdungsanlagen aus der Gruselkammer der schlecht ausgeführten Separation. Weiß jemand was das soll? Gibt es da eine Strategie, einen Plan, was man erreichen will?
Und weiß hier vielleicht jemand, wie das rechtlich auf Mallorca bzw. in Spanien aussieht? Gibt es so etwas wie die Radwegebenutzungspflicht hier in Deutschland? Darf (muß?) man auf dem Gehweg fahren, wenn es keinen Radweg gibt? Ich habe viele Leute beobachtet, die das gemacht haben, war mir selbst aber auch nie ganz sicher, wie ich mich verhalten sollte.
Guck mal hier: http://www.adfc.de/showPDF.php?lastChangedAt=1233910494&id=533_1&template=PDF&state=Spanien
Danke für den Hinweis, das ist ja schon mal ganz interessant zu lesen. So ganz schlau werde ich aus dem PDF allerdings nicht. OK, eine Radwegbenutzungspflicht gibt es offenbar, aber was will mir dieser Satz sagen:
Vielleicht liegt’s auch an der Übersetzung der Begriffe, aber mir fehlt die Phantasie, den Unterschied zwischen einem befahrbaren Gehweg und einem befahrbaren Fußweg zu erkennen. Normalerweise sehe ich die Begriffe Gehweg und Fußweg eher als Synonyme.
Die Existenz von befahrbaren Geh- oder Fußwegen würde aus meiner Sicht zunächst einmal dafür sprechen, dass man solche Wege mit dem Rad befahren darf, es aber nicht muss. Also Benutzungspflicht nur auf expliziten Radwegen? Oder Benutzungspflicht auch auf den genannten Geh- bzw. Fußwegen, da im ersten Satz die Rede davon ist, das Folgende seien unterschiedliche Radwegtypen? Und was zeichnet eigentlich einen geschützten Radweg aus?
Falls es also jemand genauer weiß, würde ich gerne erleuchtet werden. :)
Mal beim Hrsg. der Info nachgefragt?
Hallo Markus, tolle Bilder und den Radweg genau richtig beschrieben. Ich fahre dort mit ein paar Freunden nun das 3. Mal hin und wir leihen uns für 1 Wo ein gutes Trekking Rad, weil wir auch noch etwas in den Bergen fahren. Anhand der Fotos konnte ich alles wieder erkennen und die Vorfreude auf die nächste Tour und auch genau diesen Radweg ist damit geweckt. Danke, danke.
Gruß
Peter (Bottrop)
ADFC