Wer kennt das nicht?
Man fährt mit dem Rad und wird durch auf Radwegen parkende Autos ausgebremst.
Egal, ob baulich angelegter Radweg oder auf einem auf der Straße angebrachten Schutzstreifen / Radfahrstreifen, laufend stößt man auf Hindernisse. So macht Radfahren keinen Spaß und es ist sogar gefährlich. Neulich habe ich mich mal wieder über einen Radwegparker aufgeregt. Stand der doch mitten auf dem gemeinsamen Rad- und Gehweg auf der Aachener Straße. Nicht nur, das ich wegen ihm auf die Straße ausweichen musste und mich somit der Gefahr aussetzen musste, von einem von hintern heranfahrenden Autos erfaßt zu werden, nein, genau in dem Moment in dem ich an dem Falschparker vorbei ziehen wollte, reist der Idiot auch noch die Türe auf. Einer Kollision konnte ich gerade noch vermeiden. Diese Situation soll nur mal erläutern, welche Gefahren durch Falschparker entstehen können. Es hätte auch ein Schulkind sein können …
Viele Autofahrer empfinden beim Parken auf Rad- und Gehwegen überhaupt kein Unrecht, da es in unserer Stadt ja geduldet wird. Und ausserdem machen es ja alle so. Gründe hierfür sind häufig Bequemlichkeit, Gedankenlosigkeit oder Rücksichtslosigkeit. Das muss sich ändern!
Die Stadt hat das Problem erkannt und wird zukünftig über das Jahr verteilte Schwerpunktkontrollen durchführen. Der Mobilitätsbeauftrage Carsten Knoch wird diese auswerten und sich vorbehalten, weitere Maßnahmen abzuleiten. Außerdem wird er Gespräche mit dem ADFC führen, wie die Aktionen begleitet werden können.
Wie kommt es, das die “autofreundliche Stadt” Mönchengladbach auf einmal ein Herz für Radfahrer hat?
Vorausgegangen waren dieser Entscheidung Gespräche zwischen dem ADFC und dem Ordnungsamt, der Polizei und dem Mobiltätsbeauftragten. Aber auch ein Artikel der Rheinischen Post über die Falschparker App “Wegegeld” gab den Anlass, endlich etwas gegen rücksichtslose Autofahrer zu unternehmen. Wir haben diesen Artikel zum Anlass genommen und die Mönchengladbacher Fahrradfahrer gefragt, ob sie die Kontrollen der Mönchengladbacher Polizei / des Ordnungsamtes für ausreichend halten. Erschreckende 86% sind der Meinung, das die Stadt zu wenig gegen Radwegparker unternimmt.
Das Umfrageergebnis finden hier:
Es freut uns, das die Stadt dieses Problem nun endlich angeht. Denn wenn man es wirklich ernst meint und den Radverkehrsanteil in Mönchengladbach steigern will, muss man für die Sicherheit und einen flüssigen Verkehr der Radfahrer sorgen. Wir sind gespannt darauf, wie ernst die Stadt dieses Thema nimmt und ob sie z. B. auch mal bereit ist, einen Falschparker, der ein erhöhtes Sicherheitsrisiko darstellt, abschleppen lässt. Der ADFC Mönchengladbach wird das Verhalten der Stadt beobachten und bleibt weiter an diesem Thema dran.
Die vollständige Pressemeldung der Stadt lesen Sie hier.
Ich habe inzwischen zu viele vollmundige Ankündigungen gehört, aus denen nichts geworden ist. Daher habe ich es mir angewöhnt, zwischen Zeilen zu lesen und Schwerpunktaktion bedeutet bei Rad- und Fußverkehr i. d. R. “Den Rest des Jahres kümmern wir uns nicht drum”.
Die Fahrbahn ist nur ein Teil der Straße.
Wir dürfen nicht vergessen, dass die Flachparker-Situation auch viele Leute von vorneherein davon abhält, auf’s Rad zu steigen. Das macht es noch wichtiger!
Ein Ordungsamt sollten wir in Köln auch mal einführen.