
? Erftie ?
Was meine ich damit konkret? Hier will ich erst einmal gar nicht darauf eingehen, wie sich so ein Lastenrad insgesamt fährt, sondern darauf, welche Erfahrungen ich mit dem Elektroantrieb gemacht habe.
Also: Erftie hat ja eine hübsche Shimano Deore mit 10 Gängen, alle auf dem hinteren Ritzel, vorne nur ein Kettenblatt .

Deore 10Gang Ritzelpack
Und natürlich vier elektrische Gänge.

Die vier Elektroantrieb Stufen
Da man die Elektrounterstützung auch komplett heraus nehmen kann, ergeben sich eben 50 Gänge .
Wie nun mit denen umgehen?
Gleich vorneweg . Ich fahre hier in aller Regel ohne Elektrounterstützung. Hier ist alles flach, da braucht man den Bosch echt nicht immer. Die zehn mechanischen Gänge bieten in der Ebene und bei leichten Anstiegen genug Flexibilität, um gut voran zu kommen und sich nur mäßig anzustrengen.
Ich schalte gerne was zu beim Anfahren. Das macht das Starten eben viel leichter. Es ist einfacher, das schwere Rad in Gang zu setzen und vor allem gelingt es sehr gut, die Spur zu halten. Manchmal, wenn ich schnell über eine Kreuzung muss oder wenn es etwas ansteigt, nehme ich statt “Eco” auch schon mal “Tour”. Es ist wie ein einfaches Losrollen dann, es kostet halt nicht viel Kraft, das Rad in Bewegung zu setzen. Der Oberkörper bleibt ruhig und pendelt nicht, dadurch finden auch keine Lenkausschläge statt und das Rad bleibt geradeaus.
Die Beschleunigung findet natürlich auch hier im Wesentlichen durch das Hochschalten der mechanischen Gänge statt. Der Elektroantrieb unterstützt ja lediglich das eigene Treten, also ist es wichtig, das Fahren immer über die mechanische Schaltung zu steuern.
Wenn dann die der Situation angemessene Geschwindigkeit erreicht ist, nehme ich die Elektrounterstützung raus und fahre nur mit Muskelkraft weiter.
Ein anderer Anwendungsfall für E ist natürlich den Berg hoch fahren. Berge gibt es hier westlich von Köln nicht sehr viele, aber die Ville beglückt uns hier schon mit 60 m Höhendifferenz in unterschiedlichen Steigungsgraden und ansonsten tun Brücken und die Auffahrten darauf das Ihre. Klar, da hilft Herr Bosch. Auch hier ist die Wirkung die, dass das eigene Treten verstärkt und damit die Geschwindigkeit erhöht wird. So kommt es, dass ich eben die Ville in Königsdorf mit in etwa gleichem Kraftaufwand statt mit 15 km/h mit deutlich über 20 km/h hochradele. Auch hier sollte gelten: Feinsteuerung über die Deore, nicht durch die nächste E-Stufe, sonst wird zu viel Strom verbraucht.
Dritter Anwendungsfall: Zuschalten, wenn es beschwerlich wird. Also, wenn es nach langer Fahrt im Flachen etwas hoch geht. Wenn nach dem Abbremsen vor einer Kurve danach Beschleunigung gefragt ist. Schnell ist dann die Wunschgeschwindigkeit erreicht und die Unterstützung kann wieder raus genommen werden.

Ohne “E”
Also, mein “Normalmodus” ist, mit Muskelkraft zu fahren und die Elektrounterstützung zuzuschalten, wenn es unangenehm wird.
Was passiert bei “E” Dauerbetrieb? Schaltet man eine Unterstützungsstufe ein, beschleunigt das Rad mithilfe der zusätzlich eingebrachten Muskelkraft immer mehr. Bei 25 km/h schaltet die Elektrounterstützung ab. Danach wirkt nur die Muskelkraft in Verbindung mit der mechanischen Schaltung. “E” schaltet automatisch in der aktuell eingestellten Stufe wieder ein, wenn die Geschwindigkeit unter die Grenze fällt. Das ist bestimmt auch ein Modus, aber ich bin ziemlich sicher, dass er mehr Energie verbraucht als mein Zuschalt-Modus. Ich bleibe vorerst dabei, denn im ersten “Leerfahr”-Zyklus habe ich die maximale Reichweite locker übertroffen.