
Zukünftiges Logistikzentrum für den Schiffsverkehr:
Parken außer werktags von 10-15 Uhr erlaubt
Zurzeit werden die in Köln anlegenden Kreuzfahrtschiffe mit schweren LKW über die für Radfahrende freigegebene Fußgängerzone rund um den Rheinpegel beliefert. Dabei werden täglich Radfahrer und Fußgänger behindert und gefährdet. Da mittlerweile die Kragplatte sanierungsbedürftig ist, wird die Belieferungssituation bis zum Ende der Sanierung in einigen Jahren neu organisiert. So haben wir dies aus der städtischen Pressemitteilung „Situation an den linksrheinischen Anlegestellen“ erfahren.
Die Stadtverwaltung plant nun die Fußgängerzone abzupollern und zwischen Schokoladenmuseum und Rheinufertunnel eine große Ladezone auf und neben dem Radweg an der Rheinuferstraße einzurichten. Bereits heute ist die Situation dort sehr angespannt, da der viel zu schmale Radweg den heutigen Bedarf nicht abdeckt. Außerdem wird der Weg durch die äußerst missverständliche Beschilderung von Radfahrern in Gegenrichtung und von Fußgängern mitbenutzt. Einer Entschärfung der Situation zum Beispiel durch eine Verdeutlichung durch Piktogramme und Richtungspfeile widersetzt sich die Stadtverwaltung leider schon seit Jahren.
Wenn nun eine Ladezone direkt neben oder gar auf dem Radweg eingerichtet wird, erfolgt der Ladeverkehr mit Warentrolleys, Palettenhubwagen und Müllcontainern über den Radweg selbst. An den zahlreichen Reisebussen, die hier täglich ihre Reisenden und das zugehörige Gepäck auf dem Radweg entladen, sieht man bereits jetzt, dass diese Situation für den Radverkehr fatal ist. Daher sprechen wir uns deutlich gegen die Umwandlung des insbesondere für den Berufsverkehr wichtigen Rheinuferradwegs in ein Logistikzentrum für den Schiffsverkehr aus.
Aber wir können dem städtischen Vorschlag durchaus auch etwas Positives abgewinnen: Wenn der rechte Fahrstreifen als Ladezone zur Verfügung stehen kann und somit nicht für den fahrenden Autoverkehr benötigt wird, steht einer Spurumwandlung in einen zeitgemäßen geschützten Radfahrstreifen nichts mehr im Wege.
Versetzen der Schilder am 7. Juni

Erste Veränderung: Schilder wurden versetzt.
Foto: Antje Kosubek
Nach einem breiten Protest in der Kölner Fahrradszene zum Schildbürgerstreich der Kölner Stadtverwaltung und einem Artikel im Kölner Stadt-Anzeiger wurden die Schilder nun an den rechten Rand des Radwegs versetzt.
Das ist immerhin eine minimale Verbesserung für den Radverkehr, allerdings ist die Gefahr des Hängenbleibens bei Gegenverkehr immer noch gegeben. Außerdem werden die Mindestmaße für die Breite des Radwegs weiter gerissen.
Es bleibt seitens des ADFC aber bei der Kernforderung: Eine Be- und Entladung der Schiffe über ein kleines Logistikzentrum auf Radweg ist nicht akzeptabel und steht den Mobilitätszielen unserer Stadt entgegen.
Die Verwaltung ist aufgefordert, den Radverkehr endlich ernst zu nehmen und auch die zuständigen politischen Gremien zu beteiligen. Die Bezirksvertretung Innenstadt hat hierzu bereits einen wegweisenden Beschluss gefasst: Das unterstützenswerte Ziel der BV ist eine Ver- und Entsorgung von der Wasserseite.
Einweihung der Ladezone am 11. Juni
Die “Einweihung der Ladezone” auf dem Rheinradweg können wir nur noch mit Ironie kommentieren:

Reisebusse nutzen den Radweg nun als Lade- und Wartezone. Fotos: Lisa Schlömer
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Die Stadt Köln hat die Ladezone am Rheinufer heute feierlich eröffnet. Die ersten Reisebusse nutzten die neu eingerichtete Ladezone bereits und zeigten sich begeistert. Louise M. aus Bottrop sagte: “Der entspannte Urlaubsbeginn hier am Rheinufer war toll. Insbesondere das Klingelkonzert der einheimischen Radfahrer war sehr einladend.” Auch die Radfahrenden genossen das Bad in der Menge. Berufspendler Heiner S. aus Rodenkirchen zeigte sich verständnisvoll: “Selbstverständlich nehme ich mir auf dem Weg zur Arbeit gerne die Zeit, dem Busfahrer kurz beim Ausladen zu helfen und gebe dabei den einen oder anderen touristischen Geheimtipp.” Wir danken der Stadtverwaltung für die hervorragende Idee für ein besseres Miteinander in unserer Stadt.
Verlegung der Ladezone am 12. Juni

Foto: Michael Hokkeler.
Nach nur einem Tag kam bei der Stadtverwaltung am 12. Juni endlich die Einsicht, dass die Ladezone so nicht funktionieren wird. Aber nicht nur unsere Proteste haben zum Kurswechsel geführt. Vor allem sieht man ein Problem beim Autoverkehr, der angeblich alle drei Fahrstreifen brauche.
Die Ladezone vor dem Schokoladenmuseum wird nun aufs Hochbord verlegt. Da hier etwas mehr Platz ist, könnte das bei guter Disziplin des LKW-Verkehrs funktionieren. Die Praxis zeigte allerdings schon, dass das schwierig wird. Zum Aufstellen der entsprechenden Schilder parkten die LKW der Stadtverwaltung natürlich auf dem Radweg. Und die Schiffsbelieferer machten den Zugang zur Fußgängerzone komplett zu.
Die Ladezone auf Höhe des Filzengraben wird abgebaut, so dass zumindest die ärgste Engstelle verschwindet.
Und wie funktioniert die Ver- und Entsorgung auf der Wasserseite? Mit Schwimm-LKW?
Gibt es ein AGFS-Mitglied, für das diese Forderung nicht gilt?
Belieferung mit kleinen Lastschiffen. Oder kurzes Anlegen des Kreuzfahrtschiffes selbst zur Ver- und Entsorgung in einem regulären Hafen. Das entsprechende Konzept muss noch erstellt werden. Der politische Auftrag dazu ist da.
Warum stehen die Schilder auf dem Radweg und nicht auf der Fahrbahn? Dort gehören sie nämlich hin!
Auf der Fahrbahn dürfen die nicht stehen sondern gehören in einen extra Schutzstreifen zwischen Gehweg und Fahrbahn auf Gehwegniveau.
Ach so, auf der Fahrradbahn dürfen sie aber stehen? Was soll der Quatsch! Die Verantwortlichen sollten in die Klappse verbracht werden.